Vernissage:
Freitag, 1. November, 19:00–22:00
Exhibition:
1.–24. November, Besichtigung nach Vereinbarung
Künstlerische Einleitung
Die gewebten Plakatabrisse umschreibe ich mit dem Begriff Verortung,
Kontext ist dabei der urbane Raum. Bildmotive sind von mir fotografierte
Plakatabrisse, die ich auf Streifzügen durch die Stadt entdecke. Als
Produkt des öffentlichen Raumes, als urbane Erscheinung spiegeln die
Plakatabrisse metaphorisch für mich die Vielschichtigkeit der urbanen
Gesellschaft wieder. Ihre Flüchtigkeit und Kurzlebigkeit ist für mich
ein Phänomen unserer Zeit, der Collagecharakter entspricht der
fragmentierten Zusammensetzung subjektiver Sinnzusammenhänge, der
Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem, der räumlichen Verinselung und
der Unverbindlichkeit.
Meinen Arbeitsprozess werte ich als Umgang mit dieser Komplexität. Symbolisch wird in einer Art Kartografie das gegebene Umfeld nachgezeichnet und bedeutet. Diesen Aneignungsprozess werte ich als Umgang mit der Komplexität, denn durch Zerlegen und wieder Zusammenfügen werden die einzelnen Teile und ihr Verhältnis zum Ganzen lesbar gemacht. Mit der Umsetzung als gewebtes Bild lege ich dem chaotischen Plakatabriss eine bildtextile Ordnung zugrunde. Die flüchtige Erscheinung des Plakatabrisses erfährt durch die Beachtung und Transformation in ein Gewebe eine andere Bedeutsamkeit.
Über die Künstlerin
Nina Hohberger (*1980 Baden-Württemberg) hat an der Burg Giebichenstein
Kunsthochschule Halle im Fachgebiet Textile Künste bei Professor Ulrich
Reimkasten studiert. Dort hat sie 2010 ihr Diplom für Bildende Kunst
gemacht. Sie wohnt heutzutage in Berlin.
Link: Nina Hohberger